Warum gibt es das Programm "lokal vernetzen - demokratisch handeln"?

Menschen werden abgewertet und ausgegrenzt, jeden Tag, auch in Baden-Württemberg, in unserem direkten Umfeld. Doch abwertende Haltungen beschränken sich nicht auf bloße Meinungen über andere Menschen, sondern führen auch zu verletzenden und menschenverachtenden Äußerungen oder Taten. Abwertende Haltungen sind eine sehr konkrete Bedrohung unserer demokratischen Werte und mehr noch: Sie sind lebensbedrohlich für all jene, die davon betroffen sind!

Aktuelle Studien zeigen, dass die Zustimmung zu abwertenden Haltungen konstant hoch ist. So haben beispielsweise die Fälle antisemitisch motivierter Gewalt in Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Während der Corona-Pandemie zeigte sich, dass Krisenzeiten einen idealen Nährboden für Verschwörungserzählungen bieten, welche häufig antisemitische Ressentiments verstärken. Auch bei anderen Facetten Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie z.B. der Ablehnung von Sinti*zze und Rom*nja finden sich stets hohe Zustimmungswerte.

Zugleich sind in Baden-Württemberg viele Menschen aktiv und engagieren sich in Bündnissen, Netzwerken und Initiativen für ein gerechtes, demokratisches Miteinander. Sie tauschen sich aus, machen auf abwertende Haltungen aufmerksam und handeln gemeinsam vor Ort im Gemeinwesen, um von Ausgrenzung betroffene Menschen sowie den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken. Dieses Engagement zu fördern ist das Programmziel, denn Demokratie ist eine stetige Aufgabe, keine Selbstverständlichkeit.