Warum gibt es das Programm "lokal vernetzen - demokratisch handeln"?

Menschen werden abgewertet und ausgegrenzt, jeden Tag, auch in unserem direkten Umfeld. Die Zustimmung zu den Facetten Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit ist konstant hoch. So zeigt die aktuelle Leipziger Autoritarismus-Studie, dass zentrale Elemente extrem rechter Ideologien weit in der Bevölkerung verbreitet sind und dass eine deutliche Verschlechterung in nahezu allen Dimensionen rechtsextremer Einstellungen festgestellt werden konnte, insbesondere bei Ressentiments und der Abwertung gegenüber Menschen. Doch abwertende Haltungen beschränken sich nicht auf bloße Meinungen über andere Menschen, sondern führen auch zu verletzenden und menschenverachtenden Äußerungen oder Taten. Abwertende Haltungen sind eine sehr konkrete Bedrohung unserer demokratischen Werte und mehr noch: Sie sind lebensbedrohlich für all jene, die davon betroffen sind!
Die vom Recherchenetzwerk CORRECTIV aufgedeckte sogenannte „Remigrations“-Planung ist ein Ausdruck dieser Entwicklung und verdeutlicht, wie ernst die Bedrohung für viele Menschen in unserem Land ist. Zugleich organisierte sich als Antwort darauf ein breiter zivilgesellschaftlicher Protest und vielfältige Aktionen für eine offene und demokratische Gesellschaft. Allgemein sind in Baden-Württemberg viele Menschen aktiv und engagieren sich in Bündnissen, Netzwerken und Initiativen für ein gerechtes, demokratisches Miteinander. Sie tauschen sich aus und handeln gemeinsam vor Ort im Gemeinwesen, um von Ausgrenzung betroffene Menschen sowie den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken. Dieses Engagement zu fördern ist das Programmziel, denn Demokratie ist eine stetige Aufgabe, keine Selbstverständlichkeit.